Der Burg-Chef im Interview über seine Ängste und Sehnsüchte
ASch: Erinnern Sie sich noch an Ihren Satz in Ihrer Antrittspressekonferenz: “Sie wollten das Beste. Sie verdienen das Beste. Sie kriegen das Beste” ?
Hartmann: Der Satz ist von einer Hybris, dass ich mich schäme. Ich wollte nur ein bisschen Feuer reinblasen in diese Veranstaltung. Aber kaum hatte ich den Pfeil abgeschossen, dachte ich: Ogottogott, komm zurück, Pfeil! Das darf doch wohl nicht sein, dass du so einen Quatsch redest. Es war jedenfalls etwas vermessen, das muss ich gestehen. Dafür, dass es dann gutgegangen ist, hat mich Thalia, die Göttin des Theaters, beschützt. Continue Reading »
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12
Okt
Mehr als 2000 Tageszeitungen, 8000 Magazine, hunderte Radio- und Fernsehstationen: Der Schein chinesischer Medienvielfalt trügt. Denn die Propaganda-Abteilung der KP hält mit der Presse- und Publikationsverwaltung die veröffentlichte Meinung streng auf regierungstreuem Kurs, alle Radio- und TV-Anstalten sind staatlich. Das Land der Mitte gilt nach wie vor als gründlichste Zensurnation; bis zu 40.000 Sicherheitsbeamte kontrollieren das Internet, filtern Informationen, blockieren Seiten. Internetcafés müssen die Personalien der User 60 Tage lang speichern; wer verbotene Begriffe wie “Demokratie” , “Tibet” , “Sex” oder “Diktatur” anklickt, dem drohen im schlimmsten Fall zwischen drei und zehn Jahren Haft. Continue Reading »
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09
Okt
Welchen streng geheimen Codenamen die Literatur-Nobelpreis-Juroren für Herta Müller gewählt hatten, ist nicht durchgesickert (der ihres französischen Vorgängers Jean-Marie Le Clézio lautete jedenfalls “Chateaubriand”), wohl aber ihre Rolle als Favoritin. In den letzten Stunden vor Bekanntgabe rangierte neben ihr nur mehr der Israeli Amos Oz an der Spitze der Wettlisten. Continue Reading »
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07
Okt
Eine Astgabel zum Beispiel. Ein Scheit, das schief an der Hauswand lehnt. Wurzelgeflecht. Die wie achtlos hingeworfene blaue Mütze auf dem Kopf eines alten Schaukelpferds. Der Teddybär, der seit Jahrzehnten im Fensterrahmen verstaubt. Eine Löwen-Handpuppe in der Zimmerecke: Das sind die Gegenstände, die Wolfgang Hollegha anschaut, immer wieder anschaut und zeichnet, anschaut, verinnerlicht, bis - ja, bis er die Bewegung entdeckt, sie sozusagen vom Gegenstand loslöst und in einem Mal-Furor in Farbflecken und -wischern auflöst. Continue Reading »
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25
Sep
Museales Austauschprogramm: Sind Museumsdirektoren in den eigenen Häusern so unterbeschäftigt und/oder unterbezahlt, dass sie fremdkuratieren müssen?
Keine Frage, Mumok-Direktor Edelbert Köb ist ein wackerer Kämpfer für klare Museumskonzepte und mitunter recht vergrämt, wenn seine Kollegen machen, was sie wollen. Man weiß auch, dass er gern expandieren würde - zum Beispiel in die Räume der Kunsthalle gleich nebenan. Continue Reading »
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24
Sep
Morgenstund hat Gold im Mund, scheint der Geheimcode für Dan Browns Bestsellerei zu sein. Der Mann schreibt durchwegs Frühwerke: Um vier Uhr morgens taucht er in seine Fantasie- und Wahnwelten ab - und sodann stündlich wieder auf: “Auf meinem Schreibtisch steht ein antikes Stundenglas. Zu jeder vollen Stunde mache ich Sit-ups und Dehnübungen. Ich finde, diese Pausen helfen, um das Blut und die Ideen fließen zu lassen.” Continue Reading »
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19
Sep
Das ewige Leben der Kunst ist eine museale Angelegenheit
Wo sonst als im Museum kann die Kunst so sorgsam restauriert, so perfekt temperiert die Jahrhunderte überdauern? Das Museum verleiht Aura, die wiederum hebt Preise und Bedeutung und bestimmt, ob man nun weiter vorn oder ganz hinten liegt in den diversen Kunst-Rankings. Tatsache ist: Es gibt weltweit mehr Museen als je zuvor. Tatsache ist aber auch, dass es heutzutage mehr Künstler gibt als je zuvor. Continue Reading »
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19
Sep
Kanadische Bestseller-Autorin Ehrengast bei Literatur im Nebel in Heidenreichstein
- Ist doch so: Punkt Schulbeginn ebbt die Festival-Epidemie ab, Sommer- und Seebühnen werden winterfest gemacht, die Kulturschaffenden kehren in die Städte zurück. Doch Literatur im Nebel holt sie wieder in die Provinz. Continue Reading »
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08
Sep
“Ich war nie jung”, sagt Maria Lassnig: “Und bin jetzt nicht alt.” - Österreichs bedeutendster Künstlerin zum 90. Geburtstag
Ironisch und selbstironisch, bitterböse, sehnsuchtsvoll und abgeklärt. Jugendfrisch und altersweise. Alles. Nur altersmilde oder gar sentimental ist nichts. Nicht die Kunst. Nicht die Künstlerin.
Lehnstuhlbilder nennt Maria Lassnig ihre aktuellen Zeichnungen, die sie im Sommer in der Ruhe ihres Kärntner Ateliers gemacht hat: im Sitzen, weil das lange Stehen beschwerlich ist. Obwohl, das mit der Ruhe war heuer so eine Sache, abgesehen von ihrem zweiwöchigen Spitalsaufenthalt wegen einer schweren Darmentzündung. Stürme haben der Reihe nach die Bäume rund um die ehemalige Schule am Berg umgeworfen, dazu jede Menge Regen, “und jetzt steht das Haus ganz nackert da, und ich habe Angst, dass es abrutscht” . Continue Reading »
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