Vielleicht, sagt Arnulf Rainer, werde er ja mit neunzig einen Zugang zum Idyllischen haben. Aber jetzt noch nicht. Gut, schöne Frauen übermalt er schon gern, lieber als Männer jedenfalls. Und nein, das sei keine Frage des Alters, er könne einfach Frauengesichter und deren bewusste und unbewusste Mimik besser lesen. Doch “Katastrophen sind für Künstler oft interessanter als die Idylle. Die regen mehr auf, und diese Erregung leitet sich um in die grafische Betätigung.”
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05
Sep
Er male keine Bilder, sagt Jürgen Messensee. Das, was an den Wänden hängt, seien Relikte des Erinnerns, des Nachdenkens.
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04
Sep
Eigentümliche Knödel und Knäuel und Löcher. Netze. Gitter. Erdige, sumpfige Farben, manchmal, wie eine vage Verheißung, durchschimmernd ein überraschend heiteres Orange, ein sattes Grün. Erinnerung an ein Gespräch mit Kurt Kocherscheidt anlässlich seiner Documenta-Teilnahme 1992, dem Jahr seines frühen Todes: “Man sollte nicht über eine Assoziation einsteigen können in ein Bild, sondern über die Ratlosigkeit. Kunst muss die Grenze der Erklärbarkeit überschreiten. Ich bin immer misstrauisch, wenn es klare Fragen und Antworten gibt. Das ist unzulässig, weil man keine so klaren Fragen formulieren kann - wie klar sie auch immer scheinen mögen - und daher auch keine so klaren Antworten finden kann. Es geht immer um die Neuformulierung der Frage und der Antwort, die nichts mehr mit der Frage zu tun hat.”
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31
Aug
Vom New Yorker Museum of Modern Art ans Salzburger Museum der Moderne: Sabine Breitwieser, MdM-Direktorin und Nachfolgerin von Toni Stooss, der das Haus von 2006 bis 2013 leitete, über ihre Pläne
Schurian: Wie gern übersiedeln Sie von New York nach Salzburg?
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30
Aug
Zank über Geld und rote Zahlen haben die interessanten Festspiele überschattet
Aufgebrezelt fürs zufällige Glück tummelten sich fast allabendlich restkartenkaufwillige Menschen im Festspielbezirk. Und auch der Sponsor-Autopulk nach den starbesetzten Vorstellungen war heuer größer als je zuvor. 280 Vorstellungen an 14 Spielstätten (!) waren ein ansehnliches und umfangreiches bis (Publikum und Kritik) überforderndes Programmangebot. Doch das aufregendste Schauspiel, eine Tragödie mit gewissem Ausgang, fand unter Einschluss der Öffentlichkeit auf der 15. Spielstätte - der Direktionsetage - statt.
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21
Aug
Schurian: Helga Rabl-Stadler hat unlängst erklärt, die Festspiele würden vermutlich erstmals seit Jahren einen Verlust zu verzeichnen haben. Teilen Sie diese Befürchtung?
Alexander Pereira: Nein. Wir befinden uns mitten in sehr erfolgreichen Festspielen und sollten uns ausschließlich darauf konzentrieren, mit dem positiven Rückenwind auf ein gutes Ende der Festspiele zuzusteuern. Wir liegen im Moment 1,8 Millionen Euro über Budget bei den Kartenerlösen. Außerdem habe ich seitens der Mailänder Scala angeboten, Produktionen im Wert von 500.000 Euro zu übernehmen. Wenn man die Million wegrechnet, die wir ja bereits eingeplant hatten, sind wir derzeit 1,3 Millionen Euro im Plus, vielleicht werden es sogar 1,5 Millionen. Noch nicht abschätzen kann man die Aushilfen, die Zahlen liegen erst im November vor. Doch eine Überschreitung in diesem Bereich von 1,3 Millionen ist denkunmöglich. Aber selbst den sehr unwahrscheinlichen Fall eines kleinen Verlustes würde ich im Nachhinein mit Freunden und Sponsoren abdecken können. Ganz prinzipiell: Wenn etwas so schön und positiv gelaufen ist wie diese Saison, muss man auch mal fünfe gerade sein lassen. Ob es 300.000 plus oder minus werden, sollte nicht im Vordergrund stehen. Hauptsache, wir hatten Festspiele, die diesen Namen verdienen.
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07
Aug
“Plants and Murders”: Hubert Scheibls Bilder der Natur
Dass sich Besucher die Schuhe ausziehen, vor der Kunst buchstäblich in die Knie gehen, sich gar auf den Boden legen, passiert vermutlich selten. “Gar nie”, präzisiert der Saalaufseher des Museums der Moderne in Salzburg. Aber jetzt, in Hubert Scheibls Ausstellung, passiert genau dies, und zwar oft. Genauer gesagt vor dem elf Meter langen Bild, bedeckt mit Strichen und Knäueln und Kringeln und zartlila Farbklecksen, in diesem einen, kühlen Raum, dessen Boden vollständig mit Gras bedeckt ist. Echtem, wachsendem, duftendem Gras. Kultur als bezähmte Natur. “Eigentlich”, sagt Scheibl, “ist es ja traurig: An der Natur rennt man vorbei, es sei denn, sie ist im Museum.” Kunstabgrasen sozusagen. Continue Reading »
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