26
Apr
A.Sch: Machen Kulturhauptstädte heute überhaupt noch Sinn?
Lorenz: Wenn Sie gut gemacht sind, sicher. Jede Kulturhauptstadt ist ein Maßanzug. Deswegen ist Linz ganz anders als Graz zu machen und Istanbul wird anders funktionieren. Es ist immer ein Ortsbefund, der von innen nach außen gemacht werden muss, nicht von außen nach innen. Die Linzer heizen den Ofen von außen nach innen. Continue Reading »
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19
Apr
“Doktor Hoechst”, Robert Menasses Version von Goethes “Faust”, wird am Staatstheater Darmstadt uraufgeführt
A.Sch: Was ist für Sie das Spannende, das Aktuelle am Fauststoff?
Menasse: Diese momentane große Krise, diese Todes- oder Überlebenskrise des Kapitalismus, das ist die Krise am Ende von Faust II. Goethe, der große deutsche Dichter, beschreibt an der Biografie eines Mannes die Geschichte der Moderne. Sie beginnt mit der Aufklärung und dem Anspruch, die Welt zu verstehen. Wissen zu akkumulieren. Continue Reading »
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16
Apr
Christo und Jeanne-Claude, weltberühmt für spektakuläre Interventionen im öffentlichen Raum, unterstützen mit einer Briefmarke den Contemporary Art Tower (CAT) im Gefechtsturm im 3. Bezirk von Wien
Und jetzt also die allererste Briefmarke, die kleinste Intervention im öffentlichen Raum. 55 Cent ist Christos auf Portoformat reduzierte Vision des verhüllten Flakturms aus den späten 1970er-Jahren wert: eines von 37 Projekten, die Jeanne-Claude und Christo nicht realisierten. “Viele unserer Projekte werden oft abgewiesen. Bei einigen verlieren wir das Interesse. Andere bleiben in unseren Herzen. An denen arbeiten wir weiter, oft auch Jahrzehnte.” Continue Reading »
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21
Mrz
Kunst”, sagt Klaus Biesenbach, Chefkurator für Neue Medien am New Yorker Museum of Modern Art, “Kunst ist kein Luxusgut, sondern Essenz aus gelebtem Leben, Kreativität, Wahrheit und Schönheit.” Das klang in den letzten Jahren ehrlich gestanden ein bisschen gar altmodisch und, ja, auch ein bisschen fad. Denn da war Kunst vor allem eines: hipp. Und: hurra, sehr teuer.
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12
Mrz
“Vergletscherung der Gefühle” nennt Regisseur Michael Haneke jenen soziopathischen Ausnahmezustand, wenn Killergames, Horrorschund, Videoschrott und TV-Trash ihre Faszination verlieren. Wenn man “es” sehen will: die Angst, das Leiden, Krepieren, letztes Röcheln in echt, Tod auf Augenhöhe. Wenn der Ego-Shooter zum ganz realen Massenmörder wird. Continue Reading »
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11
Mrz
Also zum Beispiel “Ziguri” : Auf die wortschatzerweiternde und dialektauffrischende Komponente seiner Schmähs ist bei Lukas Resetarits seit seinem ersten Soloabend “RechtsMitteLinks” 1977 Verlass. Auch in “Osterreich. Ein Warietee”(Premiere war am 8.3. im Orpheum) unterrichtet er wieder gutgelaunt und mitunter selber zumLachen aufgelegt das Unterhaltungsfach Wortneuschöpf. Continue Reading »
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06
Mrz
Wespentaillenschlank, langmähnig, vollbusig, faltenfrei. Und fünfzig. Klingt nach, sagen wir, Madonna. Ist aber ein anderes weltberühmtes An- und Ausziehpüppchen. Barbie Millicent Roberts erblickte ausgerechnet einen Tag nach dem Frauentag, am 9. März 1959, in New York das Licht der Spielzeugwelt. Continue Reading »
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28
Feb
Nein, Jugendsucht habe sie nicht. Nie gehabt. Auch wenn man am Theater ab fünfzig schon gern zum alten Eisen sortiert würde: “Ich wehre mich dagegen, dass wir uns vor diesen Zahlen fürchten. Dass man das Alter als etwas Schändliches, Entwüdigendes, Schmähliches empfindet. Sich gar jungoperieren lässt. Aber glatt ist nicht jung.” Und jetzt ist Erika Pluhar also siebzig und biegsam wie ein junges Mädchen und hat, so gesehen, leicht lächeln. Continue Reading »
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28
Feb
”Kunst”, sagt Michael Govan, Direktor des Los Angeles County Museum of Art, “Kunst verliert nie seinen emotionalen oder künstlerischen Wert, egal wie sich die Wirtschaft entwickelt” . Die Wahrheit sieht allerdings so aus: Einsparungen. Schluss mit großzügigen Ankaufs- und Ausstellungsbudgets. Mitarbeiter-Aufnahmestopp. Unsichere Zukunft. Continue Reading »
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19
Feb
1956: Wien Westbahnhof. Ein junger Schweizer auf der Suche nach einer günstigen Bleibe. Anruf in einer Pension: “Haben Sie ein Zimmer für zwei Personen? Können Sie es bitte für Schilling reservieren.” Entrüstete Antwort: “Na sicher für Schilling. Was glauben Sie denn, für was sonst?” Das, sagt Alfons Schilling, war nur das erste von vielen Missverständnissen mit seinem Namen in einer Stadt mit Schilling-Währung. Und in die der Künstler, Filmemacher, Sehmaschinenerfinder, Kunstrevolutionierer eher durch Zufall geraten war. Continue Reading »
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