Andrea Schurian - Part 9

Andrea Schurian

Kunst Kultur Kommentare Kolumnen


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01
Sep

Veronica Kaup-Hasler: “Zweifel ist mein zweiter Name”

Die Intendantin des Steirischen Herbstes  über x-Beliebigkeit, Finanzierung und Bauchweh vor der Eröffnung

A.Sch: Ihnen kommt bald der Kulturlandesrat abhanden. Was bedeutet die Ablöse Kurt Fleckers für den Steirischen Herbst?

Kaup-Hasler: Schade ist, wenn bei Umbildungen die Kunst aus dem Blickfeld gerät. Kurt Flecker ist ein sehr profilierter, wenn auch streitbarer Kulturpolitiker. Sein großes Verdienst ist, dass er Kulturpolitik zu einem Thema gemacht hat. Er hat sich vehement für zeitgenössische Kunst eingesetzt und auch klargemacht, dass Erfolg keine Quotenfrage ist. Ich hoffe, dass seine Nachfolgerin Bettina Vollath diesen Weg weiter beschreiten wird. Continue Reading »


31
Aug

Daniel Schlee: “Die Marke ist nicht so leicht zu verkaufen”

Der Intendant des Carinthischen Sommers über Schwierigkeiten - u.a. mit der Kärntner Kulturpolitik

A.Sch: Sie sind Komponist. Wie sehr leidet Ihre künstlerische Arbeit unter dem Intendantenjob?

Schlee: Ich komponiere jeden Abend, wenn ich nach Hause komme, und sei es erst ab Mitternacht. Am Beginn meiner Karriere war Dirigieren meine große Hoffnung, daraus wurde nichts. Programmgestalten ist aus dieser Hoffnung übriggeblieben, und ich habe diesen Brotberuf in jenen Momenten gern, in denen man erkennt, dass man etwas zum Leben verholfen hat, was sonst nicht gehört würde. Gerade über diesen Sommer bin ich glücklich: Continue Reading »


29
Aug

Markus Hinterhäuser: “Da habe ich noch immer Herzklopfen”

Der Konzertchef der Salzburger Festspiele über die Linie, Herzklopfen und Gert Jonke.

A.Sch: Warum helfen Sie eigentlich dem Kuratorium, das Sie nicht gerade respektvoll behandelt hat, 2011 als Interims-Intendant aus der Patsche?

Hinterhäuser: Ich habe tatsächlich Einblicke in Abläufe und, nennen wir’s euphemistisch, in charakterliche Eigenheiten einiger Protagonisten gewonnen, die ich mir gern erspart hätte. Aber davon kann ich trennen. Ich empfinde es als Privileg, etwas für die Salzburger Festspiele tun zu dürfen. Abgesehen davon ist ein Vertrag dazu da, das man ihn erfüllt. Ich sehe das ganz pragmatisch. Continue Reading »


28
Aug

Thomas Oberender: “Europa ist ein großes Venedig geworden”

Der Schauspielchef der Salzburger Festspiele über Mythen, seine Pläne für die nächste Saison, das Leben und den Tod.

A.Sch: “Langweilig” , “elitär” , “faschistoid” : Wie fanden Sie denn die Festspiel-Analysen von Kušej, Bachler und Marlene Streeruwitz?

Oberender: Allesamt eitel und entbehrlich. Und wenn es eine linksreaktionäre Haltung gibt, dann ist das sicher die von Frau Streeruwitz. Sie ist selbstgefällig und demagogisch, und wenn sie einen Gulag gleich hinter Wien errichten dürfte, wären darin nicht nur alle Yachtbesitzer interniert, sondern auch all ihre Tölpel und Trottel, die den Jedermann besuchen. In einer solcherart bereinigten Welt wie der von Frau Streeruwitz möchte ich nicht leben. Das ist einfach nur traurig. Continue Reading »


27
Aug

Helga Rabl-Stadler: “Wir sind eine internationale Marke”

A.Sch: Es gab heuer viele Querelen als Begleitmusik, etwa durch das Kuratorium und dessen personelle und strukturelle Entscheidungen zu Beginn der Festspiele.

Rabl-Stadler: Das war fatal. Aber Sie verstehen, dass ich aus diplomatischen Gründen aus meinem Herzen eine Mördergrube machen muss. Continue Reading »


26
Aug

Jürgen Flimm: “Beim Schlusschor bin ich am Wasser gebaut”

Der Intendant der Salzburger Festspiele über Glaube, Liebe, Hoffnung, Buhs und den ästhetischen Mehrwert roter Fahnen

A.Sch: Kränken Sie eigentlich Buhrufe, wie zuletzt bei “Moise et Pharaon” ?

Flimm: Ja sicher. Buhrufe sind feige, sie kommen aus dem Dunkel. Wenn mir Leute ins Gesicht sagen, dass etwas Murks war: Das muss man aushalten. Auch Verrisse gehören zum Job. Der Regisseur bereitet sich locker zwei Jahre vor, arbeitet sich intensiv in den Stoff ein. Ich glaube nicht, dass die Leute das so gut kennen wie ein Regisseur oder Dirigent. Ist auch nicht Aufgabe des Publikums. Manchmal sind die Buhs auch ganz persönlich, nach dem Motto: “Dem hau ich endlich mal eine rein.” Ein Regiekollege von mir saß mal im Publikum und fragte den Buher: “Was haben Sie denn gegen die Aufführung?” Sagte der: “Gegen die Aufführung hab ich nix, aber ich kann den Regisseur nicht leiden.” Continue Reading »


20
Aug

Robert Menasse: “Ich bin kein 68er, sondern ein 89er”

In seinem Erzählband “Ich kann jeder sagen” zeichnet Robert Menasse das Panorama seiner Generation

A.Sch: Wie viel von Ihrem Ich haben Sie denn den 13 Ich-Erzählern mitgegeben?

Menasse: Viel. Jeder von ihnen gehört meiner Generation an. Das Buch ist mein Versuch, mich in meiner Zeitgenossenschaft zu hinterfragen. Es ist ja ein eigentümlicher Sachverhalt, dass wir im letzten halben Jahrhundert einerseits das Glück eines relativ friedvollen Lebens haben konnten, während gleichzeitig große Geschichte passiert ist, die an uns vorbeischrammte. Und doch gibt es eine Schnittstelle von Weltgeschichte und persönlicher Biografie. Continue Reading »


18
Aug

Edelbert Köb: Die Neuordnung der Museen ist eine zähe Sache

A.Sch: Vor zwei Jahren startete Kulturministerin Schmied ihre museumspolitische Initiative, in der Folge wurde die Direktorenkonferenz wieder ins Leben gerufen. Eine Vorgabe war, eine neue Museumsordnung zu entwickeln. Täuscht der Eindruck - oder geht da wirklich nichts weiter?

Köb: Nein, da ist noch nichts Konkretes passiert. Nichtjuristen auf beiden Seiten streiten um juristische Spitzfindigkeiten. Das ist absurd. Das Wesentliche, nämlich die Definition der speziellen Aufgaben der einzelnen Museen, wurde noch nicht angegangen. Continue Reading »


08
Aug

Gerhard Roth: “Ich bin schreibsüchtig”

 

Der  österreichische Schriftsteller im Interview über “Die Stadt”, seinen jüngsten Essayband, über literarischen Vorbilder und persönlichen Höllen

A.Sch: In Ihrem neuen Buch “Die Stadt” schreiben Sie auch vom Wunder des menschlichen Körpers. Sind Sie gläubig?

Roth: Ich bin ein Skeptiker, ein Agnostiker. Wenn ich Filme von Andrej Tarkowski sehe, bilde ich mir ein, gläubig zu sein. Aber wenn ich die Ungerechtigkeiten betrachte, Gewalt, Krankheit, Tod, die Grausamkeit der Natur, das gegenseitige Fressen, dann bin ich mir sicher, dass Gott nur das eigene Unbewusste ist, das wir nicht verstehen. Continue Reading »


05
Aug

Johann Kresnik: “Am Kärntner Wesen wird die Welt genesen”

Bleiburg/Pliberk - In der Mitte der Bühne ein riesiges hölzernes Hakenkreuz; kein Zweifel, es geht um Nationalsozialismus und seine braunen Ausläufer bis in die Gegenwart. Bis nach Kärnten. ”Am Kärntner Wesen wird die Welt genesen” , wird es später heißen, wenn die Wörter- und Bilderflut immer drastischer wird, Wasser, Blut, Quatsch, nackte Männer, barbusige Frauen.

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