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12
Okt

World Wide Zensur: Nicht nur China überwacht veröffentlichte Meinung

Mehr als 2000 Tageszeitungen, 8000 Magazine, hunderte Radio- und Fernsehstationen: Der Schein chinesischer Medienvielfalt trügt. Denn die Propaganda-Abteilung der KP hält mit der Presse- und Publikationsverwaltung die veröffentlichte Meinung streng auf regierungstreuem Kurs, alle Radio- und TV-Anstalten sind staatlich. Das Land der Mitte gilt nach wie vor als gründlichste Zensurnation; bis zu 40.000 Sicherheitsbeamte kontrollieren das Internet, filtern Informationen, blockieren Seiten. Internetcafés müssen die Personalien der User 60 Tage lang speichern; wer verbotene Begriffe wie “Demokratie” , “Tibet” , “Sex” oder “Diktatur” anklickt, dem drohen im schlimmsten Fall zwischen drei und zehn Jahren Haft. Schätzungen zufolge sind bereits 228,5 Millionen Chinesen online, mehr als in den USA - ein Riesengeschäft, das sich Yahoo und Google nicht entgehen lassen wollen: Sie bieten ausschließlich der Regierung genehme Seiten an.

Wie laut Reporter ohne Grenzen in mindestens weiteren 21 Staaten jagen auch in Vietnam Spezialpolizisten von ihnen sogenannte Cyber-Kriminelle, werden regimekritische Websites - etwa von Dissidenten im Ausland und Angebote von Menschenrechtsorganisationen - durch Firewalls blockiert. Auch Syrien hat ein enges Überwachungssystem aufgebaut.

In Nordkorea hingegen gibt es keine Internetzensur - weil es nämlich praktisch gar kein Internet gibt. Nur wenige handverlesene, staatstreue Bürger haben Zugang. Alle Medien unterliegen strengsten Kontrollen der staatlichen Überwachungsinstanz. In der von Reporter ohne Grenzen veröffentlichten Rangliste zur Pressefreiheit belegte Nordkorea zwischen 2002 bis 2006 den letzten, 2007 und 2008 den vorletzten Platz.

Auch in Kuba steht der Weg ins World Wide Web vornehmlich Touristen und einigen wenigen Bürgern offen. Und Venzuelas Präsident Hugo Chávez hat unter dem Vorwand “Demokratisierung der Medien” gleich 34 Radiostationen verboten.

Nach China blockiert der Iran die meisten Websites. Doch als ausländische Medien bei den jüngsten Massenprotesten nicht mehr aus den Straßen Teherans berichten durften, wurde Twitter zum Medium des Untergrunds. Berichtet wurde via E-Mail, Videos auf Youtube gestellt.

Veröffentlicht in: Der Standard



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